03. Juni 2015  Eine Fahrt mit der Eisenbahn und der längste Tunnel der Welt


Regen mit einigen Aufheiterungen, 12 Grad
134 km (davon 55 km durch Tunnel)

Heute Morgen trödelten wir ein wenig herum, denn wir wollten eine Bahnfahrt mit der Flåmsbahn unternehmen.

 Von FLÅM und damit vom äußersten Zipfel der Aurlandfjordes bis hoch oben ins Gebirge auf 865 m zur Bahnlinie Oslo-Bergen fährt diese Bahn. Es gibt nirgendwo auf der Welt eine so steile normalspurige Bahn. Laut den Beschreibungen war es in der damaligen Zeit eine enorme Herausforderung an die Ingenieurskunst die Gleise in solch starkem Gefälle und in scharfen Kurven zu verlegen. Fast 80% der Strecke haben ein Neigungsgrad von 55 Promille. Das entspricht einem Gefälle von 1 m je 18 m Länge.

1923 wurde mit dem Bau der Strecke begonnen und 20 Jahre später wurde er zusende gebracht. Die Strecke ist ca 20 km lang und man fährt duch 20 Tunnel, von denen 18 von Hand durch den Berg getrieben wurden.

Die Fahrt bescherte uns Einblicke in tiefe Schluchten, Wasserfälle, schneebedeckte Berge und steile Abhänge.




Nach zwei Stunden waren wir wieder im Tal. Und in der Zwischenzeit hatte am Ende des Fjords gerade ein Kreuzfahrer festgemacht.


Ursprünglich hatten wir überlegt, ob wir heute nochmal ein Stück zurück fahren und am Næroyfjord auf die Fähre gehen und uns 2,5 Stunden durch diese Fjorde schippern lassen, bis wir in Kaupanger ankommen. Da es aber sehr stürmisch war und auch immer wieder regnete, haben wir diese Idee verworfen.


Dafür sind wir eine andere Attraktion angegangen. Wir sind durch den längsten Straßentunnel der Welt gefahren.


Puh, bevor man da reinfährt, muss man schon einmal tief durchatmen. Aber die Norweger haben dem "Tunnelkoller" ein wenig abgeholfen. An drei Stellen haben sie etwas größere Hallen gebaut, die farbig beleuchtet sind. Dort hätte man sogar anhalten können. Auf jeden Fall waren sie eine nette Abwechslung zu dem sonst recht düsteren Tunnel.




Aber als wir nach 20 Minuten dann wieder das Licht am Ende des Tunnels entdeckt haben, fühlten wir uns schon deutlich besser.
Und so kurvten wir dann den nächsten Fjord entgegen, nicht ohne erneut noch einige Tunnel von auch nicht so unerhebliche Länge zu durchqueren, und gingen dann in Fodes am Lærdalsfjorden auf die Fähre. Diese Überfahrt dauerte 20 min und spätestens da waren wir froh, unsere Fährtfahrtpläne über den Haufen geschmissen zu haben. Es war nämlich recht wellig und stürmisch und ob das 2,5 Stunden gut gegangen wäre?


Direkt von der Fähre runter, ging es in den nächsten Tunnel hinein. Und an der nächsten Straßengabelung wollten wir eigentlich auf die 55 abfahren, um unsere Strecke über das Sognefjellet fortzusetzen. Aber auch hier mussten wir umdisponieren, denn die Wintersperre über den Pass ist noch nicht wieder aufgehoben.
Naja, wir kommen jetzt ja auch in die Gletscherregion des Jostedalsbreen. Und dann fahren wir halt links rum anstatt rechts.
Das hatte aber zur Folge, dass uns noch ein paar Tunnel erwarteten, denn sonst wäre auch diese Strecke noch nicht passierbar gewesen. Aber hinter einem dieser Bergdurchquerungen tat sich ein grandioser Blick über den FJÆRLANDSFJORDEN auf.


Kurzzeitig haben wir überlegt, ob wir dort unser Nachlager aufschlagen, aber die unmittelbare Nähe zur Straße hat uns dann doch weitergetrieben.
Und so sind wir dem Gletscher zum ersten Mal schon recht dicht gekommen.


Aber langsam hieß es wirklich, sich nach einem Schlafplatz umzusehen. Und den haben wir an dem Ufer des Sees JØLSTRAVATNET in SKEI gefunden.

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